Heilpädagogische Förderung mit Pferd

Auf dem Rücken der Pferde hat jeder Mensch vier gesunde Beine.

Als tiergestützte Heilpädagogin arbeite ich seit vielen Jahren mit Menschen, die geistig, körperlich oder seelisch beeinträchtigt sind. In meiner Arbeit setze ich seit 2003 meine Hunde und inzwischen auch mein ausgebildetes Pferd Jente und mein Pony Verci als Co-Therapeuten ein.

Ich gehe vom ganzheitlichen Ansatz aus; daher ist es mir in meiner Arbeit wichtig, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Alle Menschen – auch solche mit Förderbedarf suchen beständig nach der Balance und dem inneren Gleichgewicht.

Unter heilpädagogischer Förderung mit dem Pferd, wie ich sie anwende, kommt der Mensch unabhängig von seinem Alter und seiner Beeinträchtigung in Kontakt zum Partner Pferd mit allen ihm zur Verfügung stehenden Sinnen. Pferde sind auf faszinierende Weise ein Spiegel unserer Seele.

Sie öffnen dem die Augen, der nichts sieht und hören dem zu, der nicht sprechen kann. Sie bringen jeden Menschen, der sich auf sie einlässt, in Kontakt zu seinen untersten, manchmal abgelehnten Schichten seiner inneren Tiefenperson. Durch die vorbehaltlose Annahme des Pferdes lernt auch der Mensch, seine von ihm selbst abgelehnten Anteile anzunehmen, den Kampf und das Hadern mit dem Schicksal aufzugeben und eine neue und zufriedenere Daseinsform zu finden.

Ich treffe meine Klienten auf dem Reiterhof. Der Erwachsene bzw. das Kind erlernt alle erforderlichen Handgriffe rund ums Pferd. Ich gebe die Anleitung für das Putzen, Füttern, Misten, Führen und Grasen lassen. Eine geführte Sequenz auf dem Rücken des Pferdes rundet die Fördereinheit abhängig vom persönlichen Status ab.

Das heilpädagogische Förderangebot findet immer draußen und bei jedem Wetter statt. Eine Einheit dauert zwischen 45 und 60 Minuten. Je nach Grad der Behinderung ist eine Begleitperson erforderlich.

Meine ganzheitlichen, heilpädagogischen Förderangebote kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Diagnosen zu Gute: z. B. Autismus, geistige Behinderung, körperliche Behinderung, Sprachstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Angststörungen und viele mehr.

We will never have to tell our horse that we are sad, happy, confident, angry or relaxed. He already knows – long before we do.

Marijke de Jong